Startups in Kuba

Wussten Sie, dass 30% aller Kleinunternehmen / Solo-Unternehmen (Private Businesses) in Kuba in Havanna gegründet werden? Auch, wenn diese Zahl schwierig zu überprüfen ist, so erscheint sie durchaus realistisch. Schließlich sind viele Kubaner darauf angewiesen selbständig als zum Beispiel Taxifahrer oder Händler für ihren Lebensunterhalt zu sorgen und wo ist dies besser möglich, als in der Hauptstadt, welche jährlich von über 2 Millionen Touristen besucht wird. Aber auch durch Exil-Kubaner finanzierte Familienbetriebe sind in den letzten Jahrzehnten in Kuba entstanden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass es in Kuba einen eigenen kleinen Startup-Hype gibt. Auch, wenn es weniger technologiebasierte Gründungen sind, sondern insbesondere Werkstätten und Solo-Unternehmer.

Kuba geht online

Doch auch in Kuba zieht das Internet ein und erste Hotspots existieren zum Beispiel in Havanna. Im Oktober 2015 waren es lediglich fünf Hotspots mit einer 56k-Geschwindigkeit in der 2 Millionen-Stadt, was dazu führt, dass Kubaner sich im Umkreis dieser Hotspots bewegen und arbeiten müssen, sofern sie auf einen Internetzugang angewiesen sind. Gerade einmal 5% der Kubaner hat Zugriff aufs Internet. Dieser Umstand macht Kuba zu einem der am schlechtesten ans Internet angebundenen Länder der Welt und somit der vermutlich denkbar schlechteste Ort, um ein Technologie-Startup zu gründen. Umso witziger ist die Ankündigung von Netflix aus dem Februar 2015, ab sofort auch auf Kuba verfügbar zu sein.

Da die USA und Kuba sich allerdings seit einiger Zeit wieder deutlich näher kommen, darf davon ausgegangen werden, dass sich diese Umstände zeitnah ändern werden. Kuba hat das Potential zu einem Zielmarkt für amerikanische Startups und damit auch für Venture-Kapital zu werden.

Firmengründung in Kuba

Aktuell jedoch ist eine Firmengründung für Ausländer in Kuba schlicht unmöglich, wenn der Staat nicht ins Boot geholt wird. Es sind also lediglich so genannte Joint-Ventures möglich, was einen Zugang zur kubanischen Politik und natürlich genügend Budget voraus setzt. Eine andere Möglichkeit ist die Gründung einer Firma mithilfe eines kubanischen Geschäftspartners, denn nur Kubaner dürfen aktuell Einzelunternehmen gründen. Ein großer Nachteil dieses Weges ist natürlich die fehlende Rechtssicherheit. Außerdem setzt sie Kontakte zu Kubanern voraus, schließlich gibt es kein öffentliches Angebot für solch eine Partnerschaft.

Weiterführende Links:
StartUp Cuba

Max Klinger

Max Klinger

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