Der Tabakanbau auf Kuba ist ein wichiger Wirtschaftsfaktor

Auf Kuba werden jedes Jahr weit mehr als 100 Millionen Zigarren produziert. Die wichtigsten Exportländer in Europa sind Frankreich und Spanien. Über 20.000 Kubaner arbeiten auf den Feldern, auf denen Tabak angebaut wird. Rund 5.000 Dreher und Dreherinnen stellen per Hand die berühmten kubanischen Zigarren in den Tabakfabriken her. Zu den großen Zigarrenmarken zählen Cohiba, Montecristo, Bolívar, H. Upmann, Partagás, Romeo y Julieta, Hoyo de Monterrey und Punch. Sie zeichnen sich durch ihren herben Duft, ihr komplexes und würziges Aroma sowie ihrer typischen Fasson aus.

In Vuelta Abajo findet die Tabakpflanze ideale Bedingungen vor

Vor allem in Vuelta Abajo, das im Westen Kubas in der Provinz Pinar de Río liegt, findet die Tabakspflanze ideale Wachstumsbedingungen. Die besten Anbauregionen liegen im dortigen Distrikt El Llano. Die Tabakpflanzen wachsen hier auf der ausgezeichneten roten Erde. Das Klima für den Tabakanbau ist hier nahezu ideal. Der Tabak aus der Semi Vuelta, zwischen der Provinz Havanna und der Vuelta Abajo gelegen, weist ein stärkeres Aroma und eine gröbere pflanzliche Struktur auf. Von feinerer Qualität sind die Tabakpflanzen, die auf den Tabakfeldern der Region Partido wachsen. Aus ihm entstehen die handgerollten Havannas, die vor allem für den Export vorgesehen sind.

Der Anbau von Tabak geht in Kuba auf das frühe 19. Jahrhundert zurück

Schon im frühen 19. Jahrhundert wurden die einzelnen Phasen des Anbaus von Tabak und die Herstellung der Zigarren auf Kuba entwickelt und haben sich seit jener Zeit kaum verändert. Jedem Schritt wird größte Beachtung geschenkt. Das fängt schon an bei der sorgfältigen Behandlung des Saatguts, das von den Landwirtschaftsbetrieben des Staates hergestellt und an die Tabakfarmer weitergereicht wird. Es gibt zwei Arten von Tabakpflanzen. Während man Coriollo für die Einlage- und Umlageblätter verwendet, entstehen aus Corojo die Deckblätter.

Die Pflanzen für die Deckblätter wachsen im Schatten

Wenn in den Monaten Juni bis August der Acker bestellt wird, beginnt die Tabaksaison. Rund eineinhalb Monate nach der Aussaat, die zwischen Oktober und Januar stattfindet, werden die 15 bis 20 Zentimeter hohen Jungpflanzen auf die Felder der Tabakfarmen versetzt. Gazetücher spenden den Corojos Schatten. Dadurch erhält das Deckblatt seine notwendige Geschmeidigkeit und eine gleichmäßige Form und Struktur. Die Coriollos dagegen stehen in der Sonne, wodurch die Blätter sehr viele Geschmacksnuancen entwickeln, die für eine Havanna-Mischung typisch und kennzeichnend ist.

Die Lagerzeit des Tabaks beträgt oft einige Jahre

Die Erntezeit findet in den Monaten Januar bis März statt. Von einer Tabakpflanze gewinnen die Farmer im Durchschnitt 16 bis 18 Tabakblätter. Nach der Ernte werden die Blätter in einem Schuppen zum Trocknen aufgehängt, wobei das Gebäude sehr gut belüftet sein muss. Nach rund 50 Tagen endet die Phase der Trocknung. Danach bündelt man die Blätter und bringt sie in das sogenannte Fermenthaus, wo sie in Stapeln lagern. Hier bildet sich das Aroma und der spätere Geschmack der Zigarren. Nach rund eineinhalb Monaten zieht der Tabak dann in ein Lagerhaus um, in dem er weitere Monate, manchmal sogar Jahre reift, bis er in die Zigarrenfabrik geliefert wird.

Jonathan Michel

Jonathan Michel

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